Montag, 13. August 2012

Alles außer Fussball (Teil 1)


Was kann man alles erleben wenn man zum Fussball fährt und es findet kein Spiel statt??? Die Antwort: Unglaublich Vieles!!! Das was einem am letzten Sonnabend geboten wurde war schon echt einzigartig. Mit fast 20 Jahren Auswärtserfahrung hat man zumindest  bis dato geglaubt fast alles erlebt zu haben... Nun gut aber alles nacheinander.
Man entschloss sich also Sonnabend früh mit dem 9:00 Uhr Zug nach Zwickau zu fahren um den Saisonauftakt im herrlich provinziellen Sojus 31 zu erleben. Mit allerhand guten Volk machte man sich sehr gespannt Richtung Zwickau und erreichte den Bezirk Karl-Marx-Stadt relativ zügig. In Zwickau angekommen erwartete die Zugfahrer natürlich die Staatsmacht. Eine Busflotte chauffierte einen schnell und komfortabel zum 5 Kilometer entfernten Sportareal. Was einen hier erwartet entsprach echten Regionalliganiveau... Ja man merkte gleich: Der Abstieg ist endgültig Realität. Aber hier roch es wenigstens noch nach Fussball wie er einmal war... allein die Umgebung mit der Juri-Gagarin-Schule, die Wohnsiedlung - man könnte meinen eine Zeitreise in eine Austragung des FDGB-Pokal zu machen.... Gut die (scheinbar) topmoderne Stahltribüne störte leider etwas das DDR-Feeling. Aber spätestens die Tafel am Kiosk mit "Limo" und "Selter" ließen einen wieder strahlen..

Nach und nach füllte sich auch das Rund und die Vorfreude auf das Spiel stieg. Immer mehr Fans bestiegen nun auch die Stahlrohrtribüne und machten es sich dort bequem. Allerdings fielen schon jetzt immer wieder größere und kleinere Teile von der Konstruktion runter. Anfänglich noch belächelt - wurde man auf auf Grund der Menge der Teile langsam nervös. Stand man doch direkt vor dem stählernen Wackelkoloss. Aber nicht nur einem selber wurde es mulmig sondern auch die Verantwortlichen des FSV wurden sichtlich nervös und Hektik machte sich breit als immer mehr Teile durch den Zaun gereicht wurden. Als dann die Spieler zurück in die Kabinen geschickt wurden war einen klar - hier stimmt etwas wirklich nicht.
Kurz danach erfolgte die Bitte über die Lautsprecheranlage alle Fans des FCC sollten bitte die Tribüne verlassen weil einige Nachbesserungen notwendig wären. Der Unmut der gut 800 Mitgereisten kann man sich nun vorstellen - hielt man das Ganze erst für einen sehr schlechten Scherz. Aber nach einiger Zeit und vielen Diskussionen entschieden sich alle den sinnvollen Gang von der Tribüne anzutreten. Bei eigener Kontrolle entdeckte man hier und da lockere Muttern -wohlgemerkt Drehflügelmuttern!!!!! - ungesicherte Trittauflagen, lose Streben usw usw... Es konnten einen sich die Haare sträuben. Die Vermutung von unglaublichen Pfusch machte sich überall breit... Bewegten sich einige Muttern bei starken Bewegungen auf der Tribüne von selbst und die kleinen Teile fielen hier und da runter - auch die am Mittwoch nachgebesserten Fundamente machten einen eher sporadischen Eindruck.



Die Verantwortlich versuchten nun, mehr oder minder professionell, die Schrauben festzustellen. So versuchten Ordner mit der Hand nachzubessern oder man versuchte sich mit nicht passenden Muttern an den Schrauben. Herr Neef vom FSV untersuchte nun sogar höchstselbst das Wackelgerüst - von sehr deutlichen Worten der Zeissfans begleitet.
Für seine Aussage einige Fans des FSV hätten vielleicht die Tribüne sabotiert erntete nur ungläubiges Kopfschütteln im Block.
Nebenbei gab es nun auch ein kurzes Scharmützel mit der Staatsmacht da sich in der zusammengedrängten Masse Unmut breit machte - besonders die Leute vor dem Stadion machten ihren Ärger Luft und wollten eine andere Ecke des Stadion erkunden ....was allerdings schnell unterbunden wurde.

mehr aber später ;)

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